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Der 4-Stunden-Körper – meine Slow Carb Erfahrungen [Station 4]

Meine Slow Carb Erfahrungen

Mein Essverhalten komplett revolutioniert hat das Buch bzw. Hörbuch „Der 4-Stunden-Körper“ von Timothy Ferris. Ich kann zum ersten Mal essen was ich will und trotzdem abnehmen! Die im Buch beschriebene „Slow Carb“ Ernährung hat mich wirklich fasziniert. Nach meinen Weight Watchers und Schlank im Schlaf Erfahrungen war es mir wichtig etwas zu finden was funktioniert – einfach ist und mit dem ich nicht Hungern muss. Die Slow Carb Regeln sind so simpel und einleuchtend, dass ich es anfangs kaum glauben konnte, dass es wirklich funktioniert.  Immerhin habe ich in kürzerster Zeit 10 kg abgenommen und mich dabei fantastisch gefühlt.

Tim (Timothy) Ferris ist sicher dem einen oder anderen bekannt. Er hat vor Jahren das Buch „Die 4-Stunden-Woche“ geschrieben. Schon dieses Buch zeigt, dass Tim Ferris ein großer Fan ist von „minimalem Aufwand bei maximalem Erfolg“. Im Buch „Der 4-Stunden-Körper“ behandelt Tim Ferris mehrere Themengebiete. Zwei davon sind für uns relevant, nur auf diese möchte ich eingehen: dem Abnehmen mit Slow Carb und die Möglichkeit, mit „minimalem Aufwand (Training)“ seinen Körper (maximal) zu formen.

Was mich an diesem Buch beeindruckt: Tim Ferris räumt auf mit einigen „Ernährungsmythen“ und festen Denkstrukturen. Und das auf eine humorvolle und fundierte Art. Da ich immer gerne bereit bin, neue Dinge auszuprobieren,  – habe ich mich auf seine Ernährungsumstellungs-Tipps komplett eingelassen. Und ich muss sagen – ich wurde nicht enttäuscht.

Was ist Slow Carb?

Sicherlich haben bereits viele von der „Low Carb“-Diät gehört, um diese geht es hier nicht – auch wenn diese beide Ernährungsarten sicher nah miteinander verwandt sind. Hier geht es ausschließlich um „Slow Carb“. Slow Carb hat einige wenige Regeln, aber diese haben es in sich. Man darf sechs Tage die Woche bestimmte Lebensmittel nicht zu sich nehmen und an einem Tag der Woche – meinem liebevoll genannten „Fresstag“ – darf man Essen was man möchte. Ob Pizza, Torte, Nudeln oder Chips. Vollkommen egal – alles ist erlaubt. Hört sich doch super an – Pizza essen und trotzdem abnehmen –  oder? Ja, das ist wirklich genial – wenn da nicht die Regeln für die restlichen sechs Tage wären.

 

Die Slow Carb Regeln

Das Grundprinzip von Slow Carb ist, an sechs Tagen der Woche möglichst keine schnellen Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, damit der Blutzuckerspiegel konstant keine „Sprünge“ macht.  Durch den geringen Blutzuckerspiegel erreichen wir eine optimale Fettverbrennungs-Basis, die das Abnehmen stark erleichtere. An dem siebten Tag, dem Fresstag, (bei mir ist es der Samstag) darf man Essen was man möchte: Da sind die unten stehenden Regeln für einen Tag komplett außer Kraft gesetzt.

Um erfolgreich abnehmen zu können, solltest Du dich bei Slow Carb an sechs Tage der Woche an folgende Regeln halten.

 

Die Slow Carb Regeln im Überblick


Slow Carb Regel 1: Esse keine zucker- und stärkehaltigen Lebensmittel

An sechs Tagen sind Nudeln, Brot, Pizza, Kartoffeln und Süßigkeiten tabu.

Slow Carb Regel 2: Trinke keine Kalorien
Erlaubt sind pures Wasser (ohne Geschmack, etc), ungesüßter Tee und schwarzer Kaffe. Trinke mindestens 2 – 3 Liter am Tag.

Slow Carb Regel 3: Esse und trinke keine Milchprodukte
Alle Milchprodukte wie Käse, Milch, Joghurt und Quark sind an den sechs Tagen verboten.

Slow Carb Regel 4: Esse keine Obst
Sechs Tagen ohne Früchte (Fruchtzucker).

Slow Carb Regel 5: Esse zu jeder Mahlzeit Hülsenfrüchte
Integriere in jede Mahlzeit Hülsenfrüchte.

Slow Carb Regel 6: Frühstücke 30 – 60 Minuten nach dem Aufstehen
Es soll förderlich sein 30 bis maximal 60 Minuten nach dem Aufstehen zu essen, dies soll unser Essverhalten den Rest des Tages positiv beeinflussen.

Slow Carb Regel 7: Am siebten Tag (Fresstag) ist ALLES erlaubt
Am Fresstag darfst Du alles essen. Ob Pizza, Nudeln, Kuchen oder Nutella – Guten Appetit.

Slow Carb Regel 8: Messen und Wiegen ist Pflicht
1x wöchentlich (morgens am Fresstag) sollte man sich wiegen und messen um seine Erfolg nachvollziehbar zu machen. Ein Ganzkörperfoto in Unterwäsche ist auch ein weiteres visuelles Messinstrument/Dokument.

Slow Carb Regel 9: Mache Sport – nicht viel, aber effektiv
2 x 20 Minuten Sport sollen für eine erfolgreiche Abnahme reichen.

 

Ich habe versucht, die Regeln so kompakt und einfach wie möglich zusammenzufassen, da es Tim Ferris im Buch genau darum ging. Es soll einfach sein. Es gibt ganz klare Regeln und wenn Du Dich an diese, ohne Ausnahmen hältst, führt es zum Erfolg. Häufiger Kritikpunkt an Ferris ist sein Vorschlag, an den Abnehmtagen immer das gleiche zu essen. Hier richtet er sich, m.E., an Menschen, die nicht gerne kochen oder keine Zeit dazu haben. Damit man es möglich einfach hält, isst man sechs Tage die Woche „das gleiche“ und kommt durch die Einfachheit in seine neue Essgewohnheit. Für mich persönlich ist sechsmal die Woche komplett das gleiche zu Essen nichts. Schon allein deswegen, weil ich für mich entschieden habe, bewusster zu essen und dazu gehört dann auch, dass ich mich mit meinem Essen auseinandersetze. Ich habe seit meiner Diät gelernt, welche Kombinationen von Lebensmitteln mir schmecken und wie man mit einfachsten Mitteln ein sehr gesundes und absolut leckeres Essen zaubert. Zwar ist in den sechs Tagen die Zutatenliste etwas beschränkt, ermöglicht aber dennoch Geschmacksvielfalt. Kreativität entsteht meist aus den beschränkten Mitteln, die man hat. 🙂

 

Meine Tipps und Anmerkungen zu den Slow Carb Regeln
Meine Tipps zu Slow Carb

Slow Carb Regel 1: Esse kein zucker- und stärkehaltige Lebensmittel

Auf Zucker zu verzichten, um abzunehmen, ist nichts Neues. Diese dann aber komplett Weg zu lassen, hört sich für viele sehr radikal an. Das dachte ich auch im ersten Moment. Anderseits macht es absolut Sinn, denn sobald wir etwas zucker- oder stärkehaltiges Essen – schnelle Kohlenhydrate – zu uns nehmen, schüttet unser Körper Insulin aus. Das führt dazu, dass in unseren Zellen „die Türchen“ geöffnet werden, wo sich das gemeine Fett dann einnisten kann. Soll heißen, wir halten die Tür für die „Untermieter“ auf, die sich letztendlich als Mietnomaden herausstellen – das gemeine Hüftgold. 😉

Ich empfehle zum Anfang, bei allen gekauften Produkten die Inhaltsstoffe zu prüfen. Es ist unglaublich, bei wie vielen Produkten Zucker enthalten ist, bei denen man niemals Zucker vermuten würde. Insbesondere bei vegetarischen oder veganen Produkten ist es manchmal schon heftig, wie viel Zucker als Geschmacksverstärker darin enthalten ist. In den industriellen Produkten hat Zucker viele Namen, was die Kontrolle erschwert. Glukose, Sirup, Traubenzucker, Dextrose, Farin, Fruchtzucker (Fruktose) und Milchzucker (Laktose) sind einige von zahlreichen Under-Cover-Bezeichnungen. Für alle, die es genauer wissen möchten, habe ich in der Linkliste entsprechende Infos verknüpft.

Regel 1 verbietet in den Abnehmtagen:
Zucker (auch keine Süßungsmittel), Süßigkeiten, Nudeln, Backwaren (auch kein Vollkornbrot!), Pizza, Kartoffeln usw.

Regel 1 erlaubt in den Abnehmtagen:
Fisch, Fleisch, Eier, Gemüse

 

Slow Carb Regel 2: Trinke keine Kalorien

Es ist unglaublich wie viel Zucker wir mit zuckerhaltigen Getränken zu uns nehmen, auch wenn es angeblich „gesunde“ Obstsäfte sind. Alle kalorienhaltigen Getränke sind komplett zu meiden. Falls jemand Geschmack im Wasser möchte: Zitronen klein schneiden und diese mit ins Wasser geben. Schmeckt super und hat keine Kalorien. Oder klein geschnittene frische Ingwerwurzel, schmeckt etwas scharf und desinfiziert von innen 🙂

Da trinken für unseren Körper enorm wichtig ist, sollte man mindestens 2 Liter Wasser am Tag trinken. Ich persönlich trinke teilweise 3 – 4 Liter, ohne den Kaffee mitzurechnen. Ich hab einfach ein Saufziegen-Gen 😉 2 Liter sollten es aber in der Abnehmphase mindestens sein, da wir sonst unseren Körper auf „Sparflamme“ setzen, was unseren Abnehmerfolg mindert, denn zu wenig trinken ist genau so schlimm wie zu wenig essen. In beiden Fällen setzen wir unseren Körper enormem Stress aus, so dass wir schwer oder gar nicht abnehmen können.

Regel 2 verbietet in den Abnehmtagen:
Säfte, Cola (Light/Zero), Energiedrinks, Kaffee mit Zucker, Smoothies, usw.

Regel 2 erlaubt In den Abnehmtagen:
Wasser, Tee ohne Zucker, Kaffee ohne Zucker

 

Slow Carb Regel 3: Esse und trinke keine Milchprodukte

Ja ich weiß – der Latte Macchiatto / Milchkaffe am morgen ist ein Muss und ohne Ihn wirst Du einfach nicht wach. Genau so habe ich auch gedacht. Diese Regel war für mich anfänglich wirklich die schlimmste Regel. Ich war schon immer jemand gewesen der Milch geliebt hat und ich konnte mir ein Leben ohne Milch nicht vorstellen. Ich kann euch beruhigen – wir Menschen sind sehr anpassungsfähig und wir gewöhnen uns schnell an neue Gewohnheiten, wenn wir merken dass Sie uns gut tun. 😉 In der ersten Zeit war der Latte Macchiatto das erste was ich an meinem

Fresstag zu mir genommen habe. Wie ein Junkie, der seinen Stoff braucht. Und jetzt gibt es Fresstage, an denen ich kein Latte Macchiato trinke, weil ich Ihn nicht wirklich mehr vertrage.

Da ich selber nie ein großer Fan von Quark und Joghurt war, tat mir der Verzicht nicht wirklich weh. Hier verhält es sich aber sicher wie mit allen anderen Dingen. An deinem Fresstag darfst Du essen was Du möchtest – also vertage deine Gelüste einfach auf diesen Tag.

Regel 3 verbietet in den Abnehmtagen:
Milch, Milchkaffee, Joghurt, Quark, Eis

Ich nehme keine alternativ Produkte zu Milch, es gibt zwar manche die schwören auf selbstgemachte Mandelmilch (gekauft ist meist mit viel Zucker) oder auf Kokosmilch, aber für mich ist es persönlich nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich habe meinen Geschmacksnerv auf Kaffee Schwarz trainiert – und er schmeckt mir mittlerweise wirklich gut.

 

Slow Carb Regel 4: Esse keine Obst

„Wie jetzt? Kein Obst? Das ist doch absolut ungesund!“ – Diese Reaktion habe ich von vielen erhalten, als ich Ihnen davon erzählt habe. Aber unser Körper braucht nicht täglich Obst. Wer Gelüste auf Obst hat, kann diese ja an seinem Fresstag zu sich nehmen, und hat damit seine Wochenration erfüllt, da du ja alle anderen Vitamine mit dem Gemüse zu Dir nimmst. Das große Problem bei Obst, bei der Slow Carb Ernährung ist der enthaltene Fruchtzucker (Fruktose) dieser schadet unserem Abnehmerfolg mehr, als die darin enthaltene Vitamine nutzen. Deshalb lasst in der Abnehmphase Obst komplett weg.
Regel 4 verbietet in den Abnehmtagen:
Obst komplett

Regel 4 erlaubt: Tomaten, Gurken, Paprika, Kürbisse, Auberginen und Zucchini sind als einziges „Fruchtgemüse“ uneingeschränkt erlaubt.

Slow Carb Regel 5: Esse zu jeder Mahlzeit  Hülsenfrüchte

Als ich hörte, ich sollte zu jeder Mahlzeit Hülsenfrüchte zu mir nehmen, war das erste was ich gedacht habe – wie ich soll zu jeder Mahlzeit Mandeln und Erdnüsse essen? Bis man mich aufklärte, dass Hülsenfrüchte Bohnen, Kichererbsen und Linsen sind. Ich dachte, ich sei der Einzige, der Hülsenfrüchte automatisch mit „Nüssen“ assoziierte. Weit gefehlt: Jeder Dritten dem ich von Hülsenfrüchten erzählte, dachte auch im ersten Moment es ginge um Nüsse. Deshalb hier auch noch mal explizit die Erklärung – Hülsenfrüchte sind keine Nüsse. Es sind Bohnen, Kichererbsen und Linsen. 😉

Wieso Hülsenfrüchte zu jeder Mahlzeit? Unser Körper benötigt Kohlenhydrate um abnehmen zu können, er brauch aber Kohlenhydrate, die langsam vom Körper verarbeitet werden und den Insulinspiegel nicht „nach oben treiben“ und somit nicht den Mietnomaden Türchen öffnen. Außerdem halten Hülsenfrüchte ungemein satt, was hilft „Fressattacke“ zu vermeiden oder generell das Gefühl zu haben, zu hungern.

Hülsenfrüchte in mein Frühstück zu integrieren schien mir die größte Herausforderung. Denn plötzlich schmeckte das Frühstück „gefühlt“ wie ein Mittagessen, denn so herzhaft habe ich in der Regel nie gefrühstückt. Ich kann es also gut nachvollziehen, wenn es jemanden anfänglich schwer fällt. Ich kann aber nur raten, es einfach mal zu probieren.

Ein weiterer Aspekt meines anfänglichen Widerstands: bei dreimal täglich Hülsenfrüchte befürchtete ich den CO2 Ausstoß-Grenzwert zu überschreiten und deshalb Sondersteuern entrichten müsste. 😉 Die Befürchtungen sind absolut unbegründet, wenn man weiß, wie man mit den Hülsenfrüchten „umzugehen“ hat. Ich persönlich bin ein großer Fan von Bohnen aus der Dose: weil es sehr einfach ist und schnell geht. Wichtig dabei ist, den Saft/Sud abtropfen zu lassen und die Bohnen mit klarem Wasser abzuspülen. Denn die Substanz, die zu einer überhöhten CO2-Emission bei Menschen führt, ist im Saft/Sud. Also ich kann Euch beruhigen – mit solchen Problemen werdet Ihr eher in eurem Fresstag zu kämpfen haben und nicht die Bohne wegen der Hülsenfrüchte.

Ich esse am liebsten die Princess-Bohnen aus der Dose. Diese lassen sich herrlich zum Salat (mit Tomaten und Roten Zwiebeln) oder im Rührei verarbeiten. Passt auch perfekt zu Fisch und Fleisch als Beilage.

Kichererbsen und Dicke- bzw. Weißbohnen sind zwar erlaubt, sollte aber nicht zu häufig verwendet werden, da ich dadurch eine leichte Beeinträchtigung des Abnehmerfolges gemerkt habe. Hier würde ich für die Anfangsphase empfehlen diese nur morgens und mittags zu essen und das auch nicht zwangsläufig jeden Tag.

Regel 5 erlaubt in den Abnehmtagen:
grüne Bohnen (z.B. Princess-Bohnen), Linsen

 

Slow Carb Regel 6: Frühstücke 30 – 60 Minuten nach dem Aufstehen

Im Buch wird empfohlen, dass man maximal 60 Minuten nach dem Aufstehen frühstücken sollte. Das soll unser Hungergefühl des restlichen Tages beeinflussen. Ich persönlich kann nicht sagen, ob ich wegen der Hülsenfrüchte oder wegen dem Frühstücken direkt nach dem Aufstehen tagsüber weniger Hunger habe, aber mir tut diese Routine am Morgen gut. Sie hilft mir strukturiert in den Tag zu starten.

Ich beginne meinen Morgen meist mit einem großen Glas Wasser mit Zitrone und mache mir dann ein Omelette (oder Rührei) aus drei Eiern mit einer halben Dose Princess-Bohnen und etwas Schinken und einer Paprika. Das ist sehr einfach, lecker und bedarf keiner großen Kochkünste 🙂

 

Slow Carb Regel 7: Am siebten Tag (Fresstag) ist ALLES erlaubt

Und Gott sagte –  am siebten Tag sollst Du essen was Du magst und er sah das es gut war 🙂 So oder so ähnlich könnte ein entsprechender Bibelvers lauten. Viele fragen sich sicher, wieso man 6 Tage hungern sollte, wenn man doch am 7 Tag wieder alles essen darf. Tim Ferris gibt im Buch eine sehr gute und verständliche Erklärung dazu: Wir alle haben sicher mal vom JoJo-Effekt gehört und einige haben sicherlich den JoJo-Effekt selber erlebt. Der JoJo-Effekt entsteht immer dann, wenn unser Körper einen langen Zeitraum auf etwas verzichtet. Wenn Ihm dieses dann zugeführt wird, speichert er es direkt, aus Angst es lange Zeit nicht mehr zu bekommen. Unser Körper hamstert. Um den JoJo-Effekt für den Abnehmerfolg zu nutzen, wird einmal die Woche gesündigt. Zu einem füllen wir unsere „Depots“ auf, welche dann dazu führen soll, dass wir dort keine „Mangel“ haben und zum anderen helfen die Kohlenhydrate an diesem Tag uns noch dabei, mehr Kalorien zu verbrennen. Unser Körper ist wie ein Kraftwerk, dem wir Energie (Kalorien) hinzufügen. Wenn wir sechs Tage die Woche unserem Kraftwerk nur die Hälfte der Energie geben und an einem Tag die volle Power, bleiben wir in einem Level, der uns davor schützen soll, dem JoJo-Effekt zu erliegen, weil wir nicht permanent auf „halber Kraft“ gefahren sind. Dieser Fresstag hilft uns also beim Abnehmen. Wir dürfen sündigen ohne schlechtes Gewissen. Wichtig dabei sind aber zwei Dinge:

  1. Du musst Dich dafür aber strickt die restlichen 6 Tage an die Regeln halten – KEINE Ausnahmen sind erlaubt.
  2. Esse nur so viel, bis Du satt bist. Überfressen ist nicht gut. Auch wenn das am Fresstag manchmal echt schwer fällt.

Bitte wiege/messe dich nicht am Tag nach deinem Fresstag. Denn es kann gut und gerne sein, dass Du nach diesem Tag 2 – 5 kg mehr wiegst. Das ist auch alles richtig so, weil Du deine ganzen Depots gefüllt hast. 2-3 Tage später bist Du meist wieder bei deinem Ausgangsgewicht. Lass Dich deswegen bitte nicht demotivieren, beachte und erfreue dich insgesamt an der Abwärtstendenz deines Gewichtes

 

Slow Carb Regel 8: Messen und Wiegen ist Pflicht

Du solltest Dich 1x wöchentlich wiegen und messen – am besten notierst Du Dir deine Messergebnisse. Dir könnte auch helfen einmal die Woche ein Bild von Dir zu machen – in Unterwäsche – damit Du, wenn es mal auf der Waage keine Änderung gibt, Du zumindest sehen kannst, ob sich was an deinem Körper verändert hat.
Ich persönliche empfehle eine Waage, die auch direkt die Körperfette misst. Das hat den Vorteil, dass Du genauere Informationen über Veränderungen im Körper erhältst. Sinnvoll ist auch, mit einem Maßband einmal die Woche den Umfang von Oberarmen, Brust, Taille, Hüfte und Oberschenkel zu messen. Es gibt immer wieder Phasen, wo sich am direkten Gewicht unmittelbar nichts tut, aber sich der Umfang deutlich reduziert. Natürlich ist es extrem demotivierend, wenn man dann nur auf der Waage als Messinstrument keine Änderung sieht. Deshalb ist es wichtig, mehrere Messinstrumente zu haben.

In der Linkliste habe ich einen Link zu einer guten Waage und einem Maßband aufgelistet, mit denen ich gut zurecht kam.

 

Slow Carb Regel 9: Mache Sport – nicht viel, aber effektiv

Laut Ferris genügen 2 x 20 Minuten Sport wöchentlich um sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Dazu bedarf es keines Fitnessstudios, Training Zuhause reicht. Hierfür wird eine Kugelhantel (Kettlebell) vorgestellt. Diese gibt es in verschiedenen Größen und ist klasse zum Ganzkörpertraining.

Ich bin ehrlich – obwohl ich jetzt ein halbes Jahr das Programm mache, schaffe ich noch keine 2 x 20 Minuten in der Woche. Aber ich mache immer so viel ich schaffe, bis ich wirklich nicht mehr kann und dann versuche ich mindestens ein paar Sekunden noch oben drauf zu legen. So nähere ich mich stetig den 20 Minuten. Ich hab am Anfang ganze 2 Minuten geschafft und war so fertig gewesen, dass ich Angst hatte zu hyperventilieren 😉 Also keine Panik vor den 20 Minuten, klein anfangen geht auch und ist besser als gar nichts. Das Gefühl nach dem Training ist auch wirklich klasse und man strotz vor Motivation. Ich fokussiere für mich immer dieses tolle Gefühl nach dem Training, um mich zu motivieren.

Kleiner Tipp: Trainiere nicht einen Tag vor deinem Fresstag, da dieser ja auch gleichzeitig dein Wiegetag ist. Da durch das Training Wasser in den Muskeln einlagert, kann es dein Wiegeergebnis negativ beeinflussen. Am besten am Morgen deines Fresstags (nach dem Wiegen) trainieren. Damit förderst Du sogar deinen Abnehmerfolg noch ein Stückchen mehr.

Falls Du Dich entscheiden solltest mit einer Kettlebell zu trainieren, verwende von Anfang an Trainings-Handschuhe, da durch das Gewicht ruckzuck Blasen an den Händen entstehen. Zumindest war dies bei mir so.

In der Linkliste habe ich ein Link zur Kettlebell, den Trainings-Handschuhen und einem YouTube Channel mit Kettlebell-Übungen aufgelistet.

Go: So starte ich mit Slow Carb
Start mit Slow Carb

Jetzt kennt Ihr alle Regeln von Slow Carb. Nun die große Frage – „Wie starte ich denn jetzt am besten?“. Was für Dich am besten geht, kann ich Dir leider nicht verraten, aber ich kann Dir erzählen wie ich begonnen habe und – glaub mir – das Beste ist das Starten selbst ;-).

  1. Ich holte mir das Hörbuch um mich mit dem Ablauf vertraut zu machen.Ich fand die ersten zwei CDs wirklich interessant (ca. 2 Stunden insgesamt).
  2. Ich machte mir eine Einkaufsliste und notierte, welche Produkte ich uneingeschränkt Essen darf. Hier standen oben in der Liste:
  • Eier (viele Eier)
  • Fleisch (Geflügel – wobei jedes Fleisch geht)
  • Fisch (wirklich Klasse zum Abnehmen)
  • Gemüse (Paprika, Tomaten, Zitronen, Kohlrabi, Zucchini, Auberginen und was man so mag – Was auch super geht, ist Tiefkühlgemüse, aber schauen ob da Zucker mit aufgelistet ist.)
  • Hülsenfrüchte (Viele Princess-Bohnen, Linsen und paar Kirchenerbsen)
  • Nüsse (nur ungesalzene Nüsse welche man z.B. beim Discounter bekommt)
  • Wasser (viel Wasser!!)
  • Sonstiges (Ingwer, Senf, Gewürze)
  1. Ich verbannte alle Lebensmittel der „nur am Fresstag erlaubt“-Liste aus meinem Sichtfeld. Damit ich überhaupt gar nicht in Versuchung komme.4. Ich bestellte mir eine Fettmesswaage und das Maßband.5. Ich erstellte einen Essensplan. Meist für eine ganze Woche, damit ich wusste was ich essen werde (Vorfreude!). Dafür hab ich mir paar Rezepte aus dem Internet herausgesucht. Bitte achte darauf, dass es da um Slow Carb geht und nicht um Low-Carb. Es gibt auch „Gruppierungen“ die eine Slow Carb ähnliche Ernährung praktizieren, diese sind aber in leicht abgeänderter Form. Hier sind die Rezepte meist zu empfehlen, aber deren komplettes Ernährungskonzept solltest Du nicht mit dem „Der 4-Stunden-Körper“ überschneiden, weil das ziemlich kontraproduktiv sein kann.
  1. Ich kaufte mit meiner Liste ein.
  1. Ich schaute mir auf YouTube Videos zum Kettlebell-Training an.
  1. Ich bestellte die Kettlebell.
  1. Ich trainierte und war nach 2 Minuten komplett fertig mit der Welt, aber sehr glücklich.
  2. Ich experimentierte mit dem Essen, probierte neue Gerichte und fand wirklich Spaß am Kochen.
  3. Ich erzählte jedem von meiner Ernährungsumstellung à la Slow Carb, um mir persönlich ein wenig Druck zu machen und am Ball zu bleiben.
  4. Ich hab mich abgemessen und gewogen und dies in ein Heft notiert. Ich gehöre zu denen, die sich jeden Tag wiegen, aber ich lasse mich von den Tagen nach dem Fresstag nicht demotivieren. Es gibt übrigens auch coole Apps zum Eintragen der Messdaten.

 

Natürlich muss man nicht so beginnen wie ich. Zumal ich anfänglich schon etwas Geld investierte mit dem Hörbuch, der Kettlebell, den Handschuhen und dem Maßband. Es reicht zum Anfang auch, sich das Hörbuch oder Buch zu beschaffen, um eine Basis zu haben (oder fragt mich) und einen ordentlichen Ernährungsplan zusammenzustellen. Mir hat eine „Positiv-Liste“ sehr geholfen; ich schrieb auf was ich alles darf. So setzte ich den Fokus darauf, was gut für mich ist, und nicht auf das Verbotene. Jedes Mal, wenn ich dann auf etwas Lust bekam, was an den Abnehmtagen Tabu ist, setzte ich diesen Wunsch auf eine Liste für den Fresstag. Am Fresstag ging ich dann die Liste meiner Gelüste durch … komischerweise habe ich nur einen Bruchteil der gelisteten Dinge gegessen, weil mir dann gar nicht mehr danach war. Dieses Verfahren hat mir unglaublich geholfen meinen Heißhunger zu managen und umzuleiten.

 

Zur Orientierung, hier ein kleiner Ausschnitt was ich am Tag esse:

Mein Slow Carb Frühstück

Omelette oder Rührei mit 3 Eier, 1 Paprika, 1/2 Dose Princess-Bohnen und bei Bedarf Schinken/Wurst oder Lachs.

Mein Slow Carb Mittagessen

Fleisch oder Fisch mit einem Princess-Bohnen Salat mit Tomaten, Roten Zwiebeln, etwas Zitronensaft und einem Hauch Oregano.

Mein Slow Carb Abendessen

Omelette oder Rührei mit 3 Eiern, 1 Paprika, restliche Dose Princess-Bohnen vom morgen und Schinken/Wurst oder Lachs. (Quasi das gleiche wie morgens)
Natürlich könnt Ihr dann auch variieren. Es müssen ja nicht immer Princess-Bohnen sein, Linsen sind auch super, oder morgens und mittags Bohnen jeglicher Art. Auch kann man auch super eine Gemüse Pfanne am Abend oder Mittag essen. Versucht  abends Eiweiß mit einzubauen, damit euer Stoffwechsel in der Nacht für die Fettverbrennung optimiert ist 🙂

Mein Fazit zu Slow Carb bzw. dem „Der 4-Stunden-Körper“-Buch
Mein Fazit zu Slow Carb

Mir gefällt das Buch von Tim Ferris wirklich gut. Er räumt mit einigen Ernährungsmythen auf und versucht – durch fundiertes Wissen – die Ernährung komplett umzustellen. Zwar finde ich nicht alle Kapitel im Buch/Hörbuch extrem empfehlenswert, was aber den Gesamtnutzen nicht annährend trübt. Die Informationen die ich dort erlernt und angewandt habe, haben mir unglaublich gut geholfen abzunehmen. Die Slow Carb Ernährung ist am Anfang sicher etwas gewöhnungsbedürftig, aber sie lässt sich recht gut in den Alltag einbringen. Natürlich muss man sich erstmal von seiner Komfortzone etwas lösen, aber die Ergebnisse die man damit erzielen kann, sind beeindruckend. Und der Fresstag bleibt trotz allem Abnehmwunsch, noch immer die genialste Erfindung nach dem Rad. Ich darf an einem Tag alles essen was ich will – und nehme dadurch sogar noch ab. Einfach GENIAL. Starte mit dem Training so, wie es Dein Körper bzw. Fitnesszustand hergibt. Aber beginne zumindest mit wenig – das ist immerhin mehr als gar nichts.

Ich kann Dir die Slow Carb Ernährungsumstellung wirklich nur empfehlen, wenn Du einfach und nachhaltig abnehmen willst. Ich fühlte mich durch die Ernährungsumstellung und das „bisschen Sport“ unglaublich kraftvoll und wach. Nach wenigen Wochen erzielte ich mit der Ernährungsumstellung schon wirklich super Ergebnisse: Nicht nur auf der Waage (rund 10 kg sind runter), sondern auch bezüglich des eigenen Körpergefühls und der Muskulatur. Gefühlt habe ich mindestens schon 20 – 25 kg abgenommen.

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P.S. Lieber Leser, es tut mir leid, dass ich einige Monate nichts von mir hören lassen habe, aber leider war ich aus privaten und geschäftlichen Gründen so eingespannt, dass ich nicht die Zeit gefunden habe, um diesen ausführlichen und für mich wichtigen Blogbeitrag die Zeit zu schenken, die er verdient hat. Zukünftig werden die Beiträge nicht mehr ganz so lang und deshalb bin ich guter Dinge, dass nun in regelmäßigen Abständen wieder mehr von mir zu lesen sein wird. Ich werde Euch über Facebook auf dem laufenden halten. Danke für Eure Geduld 🙂